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Es werden Posts vom Mai, 2020 angezeigt.

Ein lachendes und ein weinendes Auge

Noch nie konnte ich den Ausdruck "ein lachendes und ein weinendes Auge" besser verstehen, als jetzt. Noch nie hat die Redewendung besser zu meiner Situation gepasst. Weil mir ein Umzug bevorsteht. Für manche mag das nichts besonderes sein, aber ich bin in meinem Leben noch kein einziges Mal umgezogen. Ich wohne seit 18,5 Jahren im gleichen Haus und habe lediglich ein mal das Zimmer gewechselt. Meine Möbel umgeräumt habe ich zwar immer und immer wieder, mit einem Umzug lässt sich das jedoch kaum vergleichen. Allein der Umzug wird also schon eine neue Erfahrung für mich sein; er ist aber nur der Anfang von etwas viel Größerem.  Ich werde von zu Hause weg ziehen. Weg von meinen Eltern und weg aus meiner gewohnten Umgebung. Weg aus den Straßen, in denen ich aufgewachsen bin, die ich früher auf Inlinern unsicher gemacht habe. Auch weg von meinen Freunden, die zwar teilweise ohnehin schon ausgezogen sind oder denen ebenfalls der Umzug bevor steht, die Entfernungen werden abe...

Die Zeit dazwischen

Das Abi liegt hinter mir. Das Studium liegt (voraussichtlich) vor mir. Und was ist jetzt? Jetzt ist die Zeit dazwischen. Die Zeit zwischen Vergangenheit und Zukunft. Einfach nur Gegenwart. Ein bisschen fühlt es sich an, wie die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Es gibt kaum etwas zu tun, kaum Verpflichtungen. Das alte Leben, die alten Gewohnheiten sind Vergangenheit. Der Schulweg ist nicht mehr Schulweg sondern nur noch der Weg in die Stadt. Das Pausenbrot um 9:30 Uhr und 11:15 gibt es nicht mehr, der Hunger aber bleibt (immer schön pünktlich) und erinnert  mich daran,  dass jetzt Pause wäre. Es gibt keine Hausaufgaben mehr, die erledigt werden müssten, keine Arbeiten, für die es zu lernen gilt. Keine Deadlines mehr, die ich einhalten muss. Ich bin frei. Das alles ist neu. Diese Freiheit ist neu, manchmal auch beängstigend. Und doch habe ich mich erstaunlich schnell daran gewöhnt. Die Zeit dazwischen ist schön. Sie ist anders als geplant und anders als erwarte...

Der Geruch von Pfannkuchen und Regen

Es ist Dienstag, nicht sehr früh am Morgen. Der Regen prasselt gegen meine Fensterscheiben, ich drehe mich nochmal im Bett herum und versuche weiterzuschlafen. Ich habe frei an diesem Vormittag. Als mir gerade die Augen wieder zufallen, fällt mir etwas ein. Etwas, das ich meinem Bruder ein paar Wochen zuvor versprochen hatte. „Wenn du wieder mal hier bist, dann mache ich nochmal Apfelpfannkuchen!“ Ich mag es nicht, wenn man Versprechen nicht hält. Noch nicht ganz wach, stehe ich also auf, gehe im Schlafanzug nach unten in die Küche und bereite den Teig vor. Ein paar Minuten später beginnt auch schon der erste Pfannkuchen zu brutzeln. Er ist unglaublich seltsam geformt und zerreißt  bei dem Versuch ihn umzudrehen. Der Erste halt. Nach und nach landet ein Apfelpfannkuchen nach dem anderen  erst in der Pfanne und dann auf dem Teller, auf dem sich schon ein kleiner Turm gebildet hat. Die Küche füllt sich mit dem Geruch von heißem Öl, angebratenen Äpfeln und Pfannkuche...

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